Was sind Vanilla Optionen und wie funktionieren sie?
Was sind Vanilla-Optionen?
Vanilla-Optionen sind standardisierte Finanzinstrumente, die das Recht, aber nicht die Pflicht, zum Kauf (Call) oder Verkauf (Put) eines Vermögenswerts zu einem vorher festgelegten Preis innerhalb eines bestimmten Zeitraums gewähren.
Im Gegensatz zu exotischen Optionen sind Vanilla-Optionen die Standardvariante. Darunter fallen sowohl amerikanische-Optionen, die jederzeit ausgeübt werden können, als auch europäische Optionen, bei denen die Ausübung nur am Laufzeitende erfolgt.
Vanilla Call und Put Optionen
Call-Optionen: Käufer einer Call-Option haben das Recht, den Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen. Dieses Recht ist jedoch nicht verpflichtend, und die Ausübung erfolgt, wenn der Kurs über dem vorher festgelegten Ausübungspreis (strike preis) liegt.
Put-Optionen: Käufer einer Put-Option haben das Recht, den Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis zu verkaufen. Die Ausübung erfolgt, wenn der Kurs unter dem vorher festgelegten Ausübungspreis liegt.
Die Begriffe „Vanilla Call“ und „Vanilla Put“ sind gängige Bezeichnungen für diese Standardoptionen.
Eigenschaften von Vanilla-Optionen
Vanilla-Optionen, auch als Standard-Optionen bekannt, zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus, die sie von exotischen Optionen oder anderen Finanzinstrumenten unterscheiden. Hier sind die Schlüsselmerkmale im Detail:
- Standardisierung: Vanilla-Optionen sind standardisierte Verträge mit klar definierten Bedingungen, einschließlich des Basiswerts, des Ausübungspreises, der Laufzeit und anderer wesentlicher Parameter. Diese Standardisierung erleichtert den Handel und fördert die Liquidität.
- Zwei Haupttypen: Es gibt zwei grundlegende Arten von Vanilla-Optionen – Call-Optionen und Put-Optionen. Call-Optionen gewähren dem Käufer das Recht, den Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen, während Put-Optionen dem Käufer das Recht geben, den Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis zu verkaufen.
- Amerikanische und Europäische Optionen: Vanilla-Optionen können entweder amerikanisch oder europäisch sein. Amerikanische Optionen erlauben es dem Käufer, die Option jederzeit während der Laufzeit auszuüben. Europäische Optionen hingegen können nur am Ende der Laufzeit ausgeübt werden. Diese Unterscheidung beeinflusst die Handelsstrategien und den Optionspreis.
- Ausübungspreis und Verfallstag: Jede Vanilla-Option hat einen vorher festgelegten Ausübungspreis (Strike-Preis) und einen Verfallstag. Der Ausübungspreis ist der Preis, zu dem der Käufer den Basiswert kaufen oder verkaufen kann, und die Fälligkeit gibt den Zeitrahmen an, innerhalb dessen die Option ausgeübt werden kann.
- Optionsprämie: Der Käufer einer Vanilla-Option zahlt dem Verkäufer eine Optionsprämie. Diese Prämie ist der Preis für das Optionsrecht und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter der aktuelle Marktpreis des Basiswerts, die Volatilität des Marktes und die verbleibende Laufzeit der Option.
- Innerer Wert: Der innere Wert einer Option ist die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Ausübungspreis. Ein Call hat inneren Wert, wenn der Kurs über dem Ausübungspreis liegt, während ein Put inneren Wert hat, wenn der Kurs unter dem Ausübungspreis liegt.
Vanilla vs. Exotische Optionen
Merkmal | Vanilla-Optionen | Exotische Optionen |
---|---|---|
Standardisierung | Standardisiert und klar definiert | Individuell angepasste Merkmale |
Liquidität | In der Regel höhere Liquidität | Häufig geringere Liquidität |
Ausübungsbedingungen | Amerikanisch oder Europäisch | Variabel und individuell |
Handelskomplexität | Einfacher zu handeln und zu verstehen | Erfordert oft spezialisierte Kenntnisse |
Marktverbreitung | Weit verbreitet | Oft spezifischer Marktbedarf |
Liste aller Optionstypen
Vanilla Optionen:
- Amerikanische Optionen: Optionen, bei denen der Käufer das Recht hat, die Option jederzeit während der Laufzeit auszuüben.
- Europäische Optionen: Optionen, bei denen die Ausübung nur am Ende der Laufzeit möglich ist.
- Asiatische Optionen: Der Auszahlungswert hängt von einem Durchschnittspreis des Basiswerts über einen bestimmten Zeitraum ab.
- Barrier-Optionen: Die Auszahlung hängt davon ab, ob der Basiswert eine bestimmte Barriere während der Laufzeit erreicht oder überschreitet.
- Bermuda-Optionen: Eine Mischung aus europäischen und amerikanischen Optionen, bei denen die Ausübung zu vorher festgelegten Zeitpunkten während der Laufzeit möglich ist.
- Range-Optionen sind derivative Finanzinstrumente, bei denen der Auszahlungswert von bestimmten Preisbereichen des Basiswerts während der Laufzeit abhängt.
- Lookback-Optionen: Der Auszahlungswert basiert auf dem besten (Call) oder schlechtesten (Put) Wert des Basiswerts während der Laufzeit.
- Chooser-Optionen: Der Käufer kann wählen, ob die Option eine Call- oder Put-Option wird, zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt während der Laufzeit.
- Basket-Optionen: Der Basiswert besteht aus einem Korb verschiedener Vermögenswerte, und die Auszahlung hängt von der Performance des gesamten Korbs ab.