Was sind Terminbörsen? Definition und Erklärung

Terminbörsen wie EUREX, CME (Chicago Mercantile Exchange) und NYMEX (New York Mercantile Exchange) sind spezielle Märkte, auf denen Menschen nicht direkt Aktien, sondern Finanzverträge handeln. Anstatt tatsächliche Vermögenswerte zu kaufen oder zu verkaufen, schließen Händler hier Verträge ab, die den Kauf oder Verkauf eines bestimmten Vermögenswerts zu einem vorher festgelegten Preis und zu einem späteren Zeitpunkt regeln.

Was ist eine Terminbörse? – Definition

Eine Terminbörse ist vergleichbar mit einem Marktplatz, auf dem standardisierte Verträge, auch als Terminkontrakte bekannt, gehandelt werden. Diese Kontrakte legen fest, dass eine Partei sich verpflichtet, in der Zukunft einen Vermögenswert zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Die Besonderheit liegt in der Standardisierung dieser Verträge, die sicherstellt, dass alle Geschäfte nach klaren Regeln abgewickelt werden. Die Börse selbst fungiert dabei als Vermittler, der den Handel ermöglicht, aber nicht selbst an den Transaktionen teilnimmt.

Wie funktionieren Terminbörsen?

Die Funktionsweise von Terminbörsen ist durch das Prinzip des Vertragsaustauschs geprägt. Ein Beispiel: Angenommen, jemand glaubt, dass der Preis für Öl steigen wird. Diese Person könnte einen Terminkontrakt kaufen, der es ihr ermöglicht, zu einem vorher festgelegten Preis Öl in der Zukunft zu erwerben. Auf der anderen Seite könnte jemand denken, dass der Preis sinkt und verkauft daher einen solchen Kontrakt. Die Terminbörse bringt Käufer und Verkäufer zusammen, und wenn der Zeitpunkt für die Erfüllung des Vertrags kommt, wird der Vermögenswert zu dem vorher festgelegten Preis ausgetauscht. Wichtig dabei ist die Rolle von Clearingstellen, die für die Abwicklung und Sicherheit der finanziellen Verpflichtungen der Teilnehmer sorgen.

Größten Terminbörsen in der Übersicht

Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf einige der größten Terminbörsen werfen, die weltweit agieren:

TerminbörseStandortSpezialisierungHandelsvolumen
EUREXFrankfurt, DeutschlandZinsderivate, Aktienindizes, AktienUnter den Top-Börsen weltweit
CME GroupChicago, USAEnergie, Agrarrohstoffe, FinanzderivateMarktführer in verschiedenen Segmenten
NYMEXNew York City, USAEnergieprodukte, Metalle, AgrarrohstoffeEinflussreiche Börse im Rohstoffsektor
TOCOM (Tokyo Commodity Exchange)Tokio, JapanEdelmetalle, Energie, AgrarrohstoffeAsiens führende Rohstoffbörse
ICE FuturesLondon/New York City, globalEnergie, Metalle, Agrarrohstoffe, FinanzprodukteGlobale Präsenz, breites Spektrum

Diese Börsen zeichnen sich durch ihre geografische Verbreitung und ihre Fokussierung auf verschiedene Finanzinstrumente aus. Die EUREX in Frankfurt ist beispielsweise eine der wichtigsten Plattformen für Zinsderivate und Aktienhandel. Die CME Group in Chicago dominiert hingegen den Handel mit Energie, Agrarrohstoffen und Finanzderivaten.

Die NYMEX in New York City hat einen starken Einfluss im Energie- und Rohstoffsektor. Die Tokyo Commodity Exchange (TOCOM) ist Asiens führende Rohstoffbörse und spezialisiert sich auf Edelmetalle, Energie und Agrarrohstoffe. Die Intercontinental Exchange (ICE) mit Sitz in London und New York agiert global und bietet eine breite Palette von Energie, Metallen, Agrarrohstoffen und Finanzprodukten an. Diese Börsen tragen maßgeblich zur weltweiten Preisbildung und Absicherung von Risiken bei.

Geschichte der Terminbörsen

Die Geschichte der Terminbörsen ist von bedeutenden Meilensteinen geprägt. Terminmärkte existieren seit dem 19. Jahrhundert, als landwirtschaftliche Produkte erstmals standardisiert gehandelt wurden. Die Chicago Board of Trade (CBOT) führte 1865 den Handel mit Terminkontrakten für landwirtschaftliche Produkte ein, was als Geburtsstunde der modernen Terminbörsen gilt. Im Laufe der Zeit entwickelten sich diese Märkte weiter, um auch Finanzprodukte und Rohstoffe einzubeziehen. Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems in den 1970er Jahren und die Einführung von elektronischen Handelssystemen in den 1990er Jahren trugen zusätzlich zur Evolution der Terminbörsen bei.

Häufige Fragen

Was wird an einer Terminbörse gehandelt?

An Terminbörsen werden verschiedene Finanzinstrumente gehandelt, darunter Futures und Optionen. Diese können Aktienindizes, Rohstoffe, Devisen und Zinsprodukte umfassen. Die Bandbreite der gehandelten Vermögenswerte macht Terminbörsen zu zentralen Anlaufstellen für Anleger und Unternehmen, die Risiken managen oder von Preisbewegungen profitieren möchten.

Wie funktioniert der Terminhandel?

Der Terminhandel funktioniert auf Basis von Verträgen, die den Kauf oder Verkauf von Vermögenswerten zu einem späteren Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis regeln. Händler spekulieren darauf, wie sich die Preise entwickeln werden, und schließen entsprechende Terminkontrakte ab. Die Börse fungiert als Vermittler, wobei Clearingstellen die Abwicklung und Sicherheit der Transaktionen gewährleisten.

Was ist der Unterschied zwischen einer Terminbörse und einer Kassabörse?

Der wesentliche Unterschied liegt in der Art des Handels. An einer Terminbörse werden Verträge gehandelt, die den zukünftigen Kauf oder Verkauf von Vermögenswerten regeln. Im Gegensatz dazu bezieht sich der Handel an einer Kassabörse auf den direkten Austausch von physischen Vermögenswerten in Echtzeit.

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