Was sind Finanztermingeschäfte?

Was sind Finanztermingeschäfte?

Finanztermingeschäfte sind Geschäfte, die zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums abgeschlossen werden. Anders als Kassageschäfte, die sofort oder binnen 2 Börsentagen erfolgen, ermöglichen Finanztermingeschäfte eine zeitlich verzögerte Abwicklung. Dieser Zeitrahmen übersteigt die übliche Lieferfrist am Kassamarkt und eröffnet damit neue Möglichkeiten für Anleger.

  • Termingeschäft (Allgemeiner Begriff):
    • Ein generischer Begriff, der alle Arten von Geschäften umfasst, bei denen eine Vereinbarung über den zukünftigen Austausch von Vermögenswerten getroffen wird.
  • Finanztermingeschäft:
    • Eine spezielle Art von Termingeschäft, bei der die gehandelten Vermögenswerte finanzieller Natur sind.

Das Gegenteil: Kassageschäfte. Das genaue Gegenteil eines Finanztermingeschäfts ist das Kassageschäft, das ohne zeitliche Verzögerung abgeschlossen wird. Diese direkte Abwicklung am Kassamarkt erfolgt entweder sofort oder spätestens innerhalb von zwei Börsentagen.

Verschiedene Formen von Finanztermingeschäften: Es gibt grundsätzlich zwei Hauptformen von Finanztermingeschäften: Festgeschäfte und Optionsgeschäfte. Festgeschäfte verpflichten die Vertragsparteien zum Austausch eines Vermögenswerts zu einem vorher festgelegten Preis. Optionsgeschäfte hingegen geben dem Käufer das Recht, jedoch nicht die Pflicht, einen Vermögenswert zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Finanztermingeschäften ist, dass der Wert des gehandelten Finanzobjekts direkt oder indirekt vom Preis eines Basiswerts abgeleitet wird. Somit handelt es sich bei Finanztermingeschäften immer um derivative Geschäfte.

Arten von Finanztermingeschäften

  1. Optionen:
    • Optionen sind derivative Verträge, die dem Käufer das Recht, aber nicht die Verpflichtung, geben, einen Vermögenswert zu einem vorher festgelegten Preis (strike preis) zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).
  2. Futures:
    • Futures sind standardisierte Verträge, bei denen zwei Parteien vereinbaren, einen Vermögenswert zu einem festgelegten Preis zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.
  3. Swaps:
    • Swaps sind bilaterale Verträge, in denen zwei Parteien vereinbaren, Zahlungsströme basierend auf festgelegten Kriterien auszutauschen, oft in Bezug auf Zinsen, Währungen oder Rohstoffe.
  4. Forwards:
    • Forwards sind maßgeschneiderte Verträge, bei denen zwei Parteien den zukünftigen Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts zu einem vorher vereinbarten Preis festlegen.
  5. Credit Default Swaps (CDS):
    • CDS sind derivative Instrumente, mit denen sich Anleger gegen das Kreditrisiko eines Schuldners absichern können, indem sie Zahlungen im Falle eines Kreditausfalls erhalten.

Ähnliche Beiträge