Ausübung von Optionen Erklärt

Die Ausübung (eng. Exercise) von Optionen ist oft mit verschiedenen Fragen und Unsicherheiten verbunden. In diesem Artikel werden wir den Prozess der Optionsausübung detailliert erklären, beginnend mit der grundlegenden Bedeutung und sich hin zu praktischen Anwendungen.

Was bedeutet die Ausübung einer Option?

Beim Kauf einer Option erwirbt man das Recht einen Basiswert zu einem bestimmten Preis (Strike Preis) zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Wenn man dieses Recht wahrnehmen möchte, kann man seine Option ausüben.

Die Ausübung einer Option bedeutet, dass man sein Recht wahrnimmt, welches man durch den Kauf einer Option erworben hat.

Ausübung bei Call und Put Optionen

Bei einer Call-Option erhält der Optionsinhaber das Recht, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu kaufen. Wird die Option ausgeübt, macht er von diesem Recht Gebrauch und erwirbt den Basiswert zum vorher festgelegten Ausübungspreis (Strike-Preis).

Im Gegensatz dazu gewährt eine Put-Option dem Inhaber das Recht, den zugrunde liegenden Vermögenswert zu einem bestimmten Preis bis zu einem bestimmten Datum zu verkaufen. Wenn der Inhaber sein Recht ausübt, verkauft er folglich den Basiswert zu eben diesem vorher festgelegten Ausübungspreis (Strike-Preis).

Info: Der Ausübungspreis (Strike Preis) ist der vorab vereinbarte Preis, zu dem der Basiswert bei Ausübung der Option gekauft oder verkauft werden kann.

Art des Optionskontraktes und Ausübung

Das bedeutet, dass die vorzeitige Ausübung nur bei amerikanischen Optionskontrakten möglich ist und auch nur bei amerikanischen Optionen das Risiko besteht vorzeitig zugeteilt/assigned werden.

Barausgleich oder physischer Lieferung bei Ausübung

Bei der Ausübung von Optionen geht es nicht zwingend um den unmittelbaren Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts. Obwohl die physische Lieferung in den meisten Fällen üblich ist, gibt es einige Basiswerte, bei denen auch ein Barausgleich möglich ist.

  • Beim Barausgleich erfolgt die Begleichung der Differenz zwischen Kurs und Ausübungspreis in bar.
  • Im Gegensatz dazu beinhaltet die physische Lieferung die tatsächliche Übertragung des Vermögenswerts für den Ausübungspreis. Also bei Call-Optionen kauft man tatsächlich 100 Aktien (Optionsmultiplikator) des Basiswerts.

Automatische Ausübung oder Ausübungs-Order

Bei den meisten Brokern erfolgt die automatische Ausübung von Optionen, die am Verfallstag im Geld liegen beziehungsweise einen inneren Wert haben. Oft gilt dies bereits, wenn die Option auch nur um einen Cent im Geld liegt. Dennoch ist es ratsam, sich bei seinem Broker zu erkundigen, ob und unter welchen Bedingungen Optionen automatisch ausgeübt werden. Wenn man darauf nicht warten will, kann man natürlich auch eine manuelle Ausübungsorder erteilen.

Ein weiterer Hinweis: Viele Broker nehmen sich das Recht, Optionen bereits vor dem Verfallstag automatisch auszuüben, falls dies ihren Risikoparametern entspricht. Dies kann beispielsweise im Falle eines Margin Calls geschehen, wenn der Broker sich absichern möchte. Obwohl solche Situationen selten auftreten, ist es im Interesse des Brokers, zuerst sich zu schützen. Daher ist es wichtig, die Geschäftsbedingungen des Brokers im Detail zu verstehen.

Wann ist die vorzeitige Ausübung einer Option sinnvoll ?

Wenn du eine Option vorzeitig ausübst, verzichtest du auf den sogenannten „Zeitwert„. Der Zeitwert ist der theoretische Wert, den die Option aufgrund der verbleibenden Laufzeit und der Möglichkeit zukünftiger Kursveränderungen haben kann. Durch vorzeitige Ausübung opferst du diese potenzielle Wertsteigerung. Es ist oft vorteilhafter, die Option bis zum Verfallsdatum zu halten, um von weiteren Marktbewegungen zu profitieren, besonders wenn die Option noch nicht im Geld ist.

Wenn man jedoch die Aktien unbedingt kaufen (Call) oder verkaufen (Put) will, kann man auch die Option mitsamt des Zeitwerts verkaufen und dann die Aktien am Markt kaufen oder verkaufen. So erreicht man das selbe Ergebnis ohne den Zeitwert aufzugeben.

Grund für vorzeitige Ausübung

Ein Szenario, in dem die vorzeitige Ausübung einer Call-Option genauer betrachtet werden kann, ist bei einer Dividendenausschüttung der Aktie.

Als Inhaber einer Call-Option hat man kein Anrecht auf Dividenden, da man keine physischen Aktien besitzt. Durch die Ausübung der Option und den Erwerb der Aktien erhält man jedoch die Möglichkeit, von der Dividende zu profitieren. Um eine Dividende zu erhalten, muss man die Aktien am sogenannten Ex-Dividend Tag im Besitz haben. Wenn sich dieser Tag vor dem Verfall der Option befindet, kann die vorzeitige Ausübung erfolgen, und der Optionsinhaber erhält die Dividende.

Obwohl durch die Ausübung der Zeitwert verloren geht, kann dies dennoch sinnvoll sein, wenn der Dividendenbetrag größer ist als der verbleibende Zeitwert der Option.

Ablauf der Ausübung einer Option

  1. Entweder eine Option wurde automatisch ausgeübt oder sie wurde manuell durch eine Order ausgeübt.
  2. Im nächsten Schritt informiert der Broker den Optionsverkäufer, dass seine Option assigned wurde.
  3. Die Abwicklung der Option und des Basiswerts wird durch Options Clearing Corporation (OCC) gewährleistet.
  4. Bei einer Put-Option verkauft der Optionsinhaber den Basiswert and den Optionsverkäufer. Bei einer Call-Option kauft der Optionsinhaber den Basiswert vom Optionsverkäufer.

Wenn ihr nun mehr erfahren wollt über die Zuweisung und Assignment von Optionen für den Optionsverkäufer hier ein Artikel dazu: Wie funktioniert die Zuweisung von Short Optionen (Assignment)

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