Der Verfallstag von Optionen – Restlaufzeit

Was ist der Verfallstag einer Option?

Der Verfallstag (eng. Expiration Date) bezeichnet den vorher festgelegten Zeitpunkt, an dem eine Option ausläuft und ihre Gültigkeit verliert. An diesem Tag werden Optionen entweder ausgeübt oder geschlossen, wobei ihr Wert maßgeblich vom Kurs des Basiswert und des Strike Preis (Ausübungspreis) abhängt

Unterschiedliche Verfallstage

Monatliche Optionen: Monatliche Optionen bieten mit ihrer längeren Laufzeit eine flexible Anpassung an Marktveränderungen und sind besonders geeignet für Anleger mit einem längerfristigen Anlagehorizont. Sie verfallen in der Regel am dritten Freitag jeden Monats und stehen für nahezu alle Basiswerte zur Verfügung.

Wöchentliche Optionen: Wöchentliche Optionen sind ideal für Händler, die kurzfristige Kursbewegungen nutzen und ihre Positionen in einem schnelleren Tempo anpassen möchten. Ihr Verfallstag ist jeden Freitag, und mittlerweile bieten viele Basiswerte, darunter vorallem bekannte wie Apple, wöchentliche Verfallstage an. Die Verfügbarkeit wöchentlicher Verfallstage, hängt von dem Optionsvolumen ab.

Tägliche Optionen (0DTE): Tägliche Optionen eignen sich besonders für Händler, die auf intraday-Bewegungen spekulieren. Mit äußerst kurzen Laufzeiten ermöglichen sie Gewinnchancen innerhalb eines einzigen Handelstages. Aktuell gibt es noch keine Aktien oder Indizes, die täglich einen Verfallstag haben. Einige sehr bekannte Indizes wie der S&P 500 (SPY), Nasdaq (QQQ) und Russell 2000 (IWM) haben jedoch etwa jeden zweiten/dritten Tag einen Verfallstag.

Amerikanische und Europäische Optionen am Verfallstag

Wann sollte man Optionen ausüben?

Es ist meist vorteilhafter, eine Option vor ihrem Verfall zu schließen, anstatt sie auszuüben. Beim Ausüben wird nur der innere Wert berücksichtigt, wohingegen der Verkauf vor Verfall den verbleibenden Zeitwert einschließt. Dies führt in der Regel zu einer höheren Optionsprämie, die oft über dem potenziellen Gewinn der Ausübung liegt.

Kurz: Frühzeitige Ausübung einer Option bedeutet, dass der verbleibende Zeitwert aufgegeben wird. Beim Schließen einer Option hingegen wird die restliche Zeit, und somit der verbleibende Zeitwert, mit verkauft.

Worauf sollte man achten bei der Auswahl des Verfallsdatums?

Bei der Entscheidung für das optimale Verfallsdatum spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle.

  • Liquidität: Die Liquidität des Optionskontrakts ist von entscheidender Bedeutung für ein reibungsloses Ein- und Aussteigen aus Positionen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Verfallstag nicht direkt ausschlaggebend ist, sondern auf den einzelnen Optionskontrakt ankommt. Im Allgemeinen weisen monatliche Optionen jedoch eine höhere Liquidität auf als wöchentliche Optionen. Dieser Unterschied ist besonders relevant bei weniger stark gehandelten Aktien und sollte bei der Entscheidung für das Verfallsdatum berücksichtigt werden.
  • Zeitwertverfall: Desto näher der Verfallstag, desto höher ist der Zeitwertverfall. Angesichts dessen ist es ratsam, in Betracht zu ziehen, eher langfristige Optionen zu kaufen, um den Einfluss des beschleunigten Zeitwertverfall zu minimieren. Im Gegenzug könnte die Strategie des Verkaufs kurzfristiger Optionen genutzt werden, um von deren schnellerem Zeitwertverfall zu profitieren.
  • Earnings (Unternehmensergebnisse) Besondere Aufmerksamkeit sollte auch den Earnings-Berichten gelten, wenn diese während der Optionslaufzeit stattfinden. Schwankungen im Aktienkurs aufgrund von Unternehmensankündigungen können die Optionswerte stark beeinflussen. Daher ist es ratsam, Verfallsdaten so zu wählen, dass sie nicht mit wichtigen Ereignissen wie Earnings zusammenfallen, falls dies nicht erwünscht ist.

Ausübung von Optionen am Verfallstag

Optionen, die sich am Verfallstag im Geld befinden und einen inneren Wert aufweisen, werden automatisch vom Broker ausgeübt. Dennoch sollte man in Erfahrung bringen, wie euer Broker diese Sachen handhabt.

Falls die Option nicht automatisch ausgeübt wird oder nicht im Geld ist und der Inhaber die Option dennoch ausüben möchte, bietet sich die Möglichkeit, eine entsprechende Ausübungsorder beim Broker zu platzieren.

Es ist dabei wichtig zu beachten, dass, sofern in diesem Fall keine explizite Ausübungsorder vorliegt, die Option nicht ausgeübt wird.

Fazit

  • Der Verfallstag ist der Tag, an dem die Option ausläuft und ihre Gültigkeit verliert
  • Fast alle Basiswerte haben monatliche Verfallstage und die meisten haben inzwischen auch wöchentliche
  • Die meisten Broker üben Optionen die am Ende des Verfallstag im Geld liegen automatisch aus
  • Der Zeitwertverfall (Theta) spielt bei der Auswahl des Verfallsdatum eine große Rolle

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